Kapitel 2. Werkzeuge zur Programmierung

This translation may be out of date. To help with the translations please access the FreeBSD translations instance.

2.1. Überblick

Dieses Kapitel ist eine Einführung in die Benutzung einiger der Werkzeuge zur Programmierung die mit FreeBSD ausgeliefert werden. Trotzdem ist vieles auch auf verschiedene andere Versionen von UNIX® übertragbar. Dieses Kapitel soll kein Versuch sein Programmierung detailliert zu beschreiben. Der größte Teil dieses Kapitels setzt wenige oder gar keine Programmierkenntnisse voraus, dennoch sollten die meisten Programmierer etwas Sinnvolles darin finden.

2.2. Zusammenfassung

FreeBSD bietet eine exzellente Entwicklungsumgebung. Compiler für C und C++, sowie ein Assembler sind im Basissystem enthalten. Natürlich finden sich auch klassische UNIX®-Werkzeuge wie sed und awk. Sollte das nicht genug sein, finden sich zahlreiche weitere Compiler und Interpreter in der Ports-Sammlung. Der folgende Abschnitt, Einführung in die Programmierung, zählt ein paar der verfügbaren Optionen auf. FreeBSD ist kompatibel zu vielen Standards wie POSIX® und ANSI C, sowie zu seinem eigenen BSD Erbe. So ist es möglich Anwendungen zu schreiben, welche ohne oder zumindest ohne wesentliche Änderungen auf einer großen Zahl an Plattformen kompilieren und laufen werden.

Allerdings können all diese Möglichkeiten anfangs etwas überwältigend sein, wenn Sie vorher nie Programme auf einem UNIX®-System geschrieben haben. Dieses Dokument hat die Zielsetzung ihnen beim Einstieg zu helfen ohne allzu weit in fortgeschrittene Themen vorzudringen. Die Intention ist, daß dieses Dokument ihnen ausreichend Basiswissen vermittelt und die weitergehende Dokumentation sinnvoll nutzen zu können.

Der größte Teil dieses Dokuments erfordert wenige oder gar keine Kenntnisse in der Programmierung, es werden trotzdem Basiswissen im Umgang mit UNIX® und die Bereitschaft zu lernen vorausgesetzt!

2.3. Einführung in die Programmierung

Ein Programm ist eine Zusammenstellung von Anweisungen, die den Computer auffordern verschiedenste Dinge zu tun. Dieser Abschnitt gibt ihnen einen Überblick über die beiden wesentlichen Methoden diese Anweisungen oder "Befehle", wie man diese Anweisungen üblicherweise nennt, zu geben. Die eine Methode nutzt einen Interpreter, die andere einen Compiler. Da menschliche Sprachen für einen Computer nicht unmissverständlich sind, werden diese Befehle in einer Sprache geschrieben die speziell für diesen Zweck gedacht ist.

2.3.1. Interpreter

Mit einem Interpreter ist die Sprache vielmehr eine Umgebung, in der Sie ein Kommando an der Kommandozeile eingeben welches dann von der Umgebung ausgeführt wird. Für kompliziertere Programme können Sie die Befehle in eine Datei schreiben und den Interpreter dazu bringen diese Datei zu laden und die enthaltenen Befehle auszuführen. Falls etwas schief geht werden viele Interpreter Sie an einen Debugger weiterleiten.

Der Vorteil hierbei ist, das Sie das Ergebnis ihres Befehls direkt sehen und Fehler sofort korrigiert werden können. Der größte Nachteil bei dieser Methode entsteht, wenn Sie ihr Programm mit jemandem teilen wollen. Diese Person muss den selben Interpreter nutzen wie Sie es tun und Sie muss wissen wie dieser zu bedienen ist. Zudem werden Benutzer es nicht begrüßen sich in einem Debugger wiederzufinden, wenn Sie einmal die falsche Taste drücken! Bei einem Blick auf die Leistungsfähigkeit brauchen Interpreter oftmals viel Speicher und erzeugen den Code nicht so effizient wie Compiler.

Meiner Meinung nach sind interpretierte Sprachen der beste Anfang, wenn Sie bisher noch nicht programmiert haben. Diese Art von Umgebung findet man typischerweise bei Sprachen wie Lisp, Smalltalk, Perl und Basic. Man könnte auch sagen, dass die UNIX® Shell (sh, csh) für sich bereits einen Interpreter darstellt und viele Leute schreiben tatsächlich Shell "Scripten" um sich bei einigen "Haushaltsaufgaben" auf ihren Maschinen helfen zu lassen. Tatsächlich war es ein wesentlicher Teil der originalen UNIX® Philosophie eine große Zahl an kleinen Hilfsprogrammen zur Verfügung zu stellen, welche mittels eines Shellskripts miteinander kombiniert werden um bestimmte Aufgaben zu übernehmen.

2.3.2. Für FreeBSD verfügbare Interpreter

Im folgenden eine Liste der über die FreeBSD Ports-Sammlung verfügbaren Interpreter einschließlich einer kurzen Erörterung der populären interpretierten Sprachen.

Anleitungen wie man Anwendungen aus der Ports-Sammlung erhält und installiert können Sie dem Kapitel Benutzen der Ports-Sammlung aus dem FreeBSD Handbuch entnehmen.

BASIC

Kurz für Beginner’s All-purpose Symbolic Instruction Code. Entwickelt in den 50er Jahren um Studenten in Programmierung zu unterrichten, wurde BASIC in den 80er Jahren mit jedem anständigen Personal Computer ausgeliefert und war für viele Programmierer die erste Programmiersprache. BASIC ist auch die Grundlage für Visual Basic.

Der Bywater Basic Interpreter findet sich in der Ports-Sammlung unter lang/bwbasic und Phil Cockroft’s Basic Interpreter (auch bekannt als Rabbit Basic) findet sich unter lang/pbasic.

Lisp

Diese Sprache wurde in den späten 50er Jahren als Alternative zu den, zu dieser Zeit populären, "zahlenverarbeitenden" Sprachen entwickelt. Anstelle auf Zahlen basiert Lisp auf Listen; tatsächlich ist der Name Lisp eine Kurzform für "List Processing" (Listen abarbeiten). Sehr populär fü AI (Artificial Intelligence/ künstliche Intelligez) (Fach-) Kreisen.

Lisp ist eine extrem kraftvolle und durchdachte Sprache, kann aber auch recht groß und unhandlich sein.

Zahlreiche Ausformungen von Lisp, die auf UNIX® Systemen laufen sind über die Ports-Sammlung verfügbar. GNU Common Lisp befindet sich in lang/gcl. CLISP von Bruno Haible und Michael Stoll ist in lang/clisp zu finden. Für CMUCL, welches auch einen hoch-optimierten Compiler enthält, oder einfachere Ausformungen wie SLisp, das die meisten gängigen Lisp Konstrukte in wenigen hundert Zeilen C Code enthält sind in lang/cmucl und lang/slisp ebenfalls enthalten.

Perl

Unter Systemadministratoren zum Schreiben von Skripten sehr beliebt; wird häufig auch auf World Wide Web Servern verwendet, um CGI-Skripte zu schreiben.

Perl ist in der Ports-Sammlung unter lang/perl5.8 für alle FreeBSD-Versionen verfügbar, und wird im Basissystem von 4.x als /usr/bin/perl installiert.

Scheme

Ein Dialekt von Lisp, der kompakter und sauberer als Common Lisp ist. Dieser Dialekt ist an Universitäten sehr beliebt, da er zum einen für den Unterricht im Grundstudium einfach genug ist, und zum anderen ein ausreichend hohes Abstraktionsniveau für den Einsatz in der Forschung bietet.

Scheme ist in der Ports-Sammlung in Form des Elk Scheme Interpreters als lang/elk verfügbar. Den MIT Scheme Interpreter findet man unter lang/mit-scheme, und den SCM Scheme Interpreter unter lang/scm.

Icon

Icon ist eine Hochsprache mit ausgereiften Möglichkeiten zur Verarbeitung von Zeichenketten und Strukturen. Die unter FreeBSD verfügbare Version von Icon steht in der Ports-Sammlung unter lang/icon zur Verfügung.

Logo

Logo ist eine leicht zu erlernende Programmiersprache, welche in vielen Kursen als einführende Programmiersprache gewählt wird. Sie ist ein ideales Arbeitswerkzeug beim Unterricht mit jungen Menschen, da mit ihr die Erstellung komplizierter geometrischer Oberflächen selbst für kleine Kinder einfach ist.

Die für FreeBSD aktuellste, verfügbare Version findet man in der Ports-Sammlung unter lang/logo.

Python

Python ist eine objektorientierte, interpretierte Programmiersprache. Die Verfechter von Python argumentieren, daß sie eine der besten Programmiersprachen für Programmieranfänger sei, da sie einfach zu erlernen ist, und anderen populären interpretierten Programmiersprachen, welche zur Entwicklung großer und komplexer Anwendungen verwendet werden, in nichts nachsteht (Perl und Tcl sind zwei solcher bekannten Programmiersprachen).

Die aktuellste Version von Python ist in der Ports-Sammlung unter lang/python verfügbar.

Ruby

Ruby ist eine interpretierte und rein objektorientierte Programmiersprache. Sie wurde wegen ihrer leicht verständlichen Syntax, ihrer Flexibilität und der Möglichkeit, große und komplexe Programme einfach zu entwickeln und zu pflegen, populär.

Ruby ist in der Ports-Sammlung unter lang/ruby18 verfügbar.

Tcl und Tk

Tcl ist eine einbettbare, interpretierte Programmiersprache, welche aufgrund ihrer Portierbarkeit auf viele unterschiedliche Plattformen eine weite Verbreitung erfahren hat. Sie kann sowohl für die schnelle Entwicklung kleinerer Prototypen, als auch (in Verbindung mit Tk, einem GUI Toolkit) vollwertiger, ausgereifter Programme verwendet werden.

Es sind mehrere Versionen von Tcl als Ports für FreeBSD verfügbar. Die aktuellste Version, Tcl 8.5, ist unter lang/tcl85 verfügbar.

2.3.3. Compiler

Compiler sind eher anders. Zuerst schreibt man seinen Code unter Verwendung eines Editors in eine Datei (oder mehrere Dateien). Anschließend ruft man den Compiler auf um zu sehen, ob dieser das Programm annimmt. Wenn das Programm nicht kompiliert werden konnte, muß man die Zähne zusammenbeissen und wieder zum Editor zurückkehren; falls das Programm kompiliert und eine ausführbare Anwendung erzeugt wurde, kann man diese über eine Eingabeaufforderung oder über einen Debugger aufrufen um zu sehen, ob sie auch funktioniert.

Offensichtlich ist diese Art der Programmierung nicht so direkt wie die Verwendung eines Interpreters. Jedoch sind auf diese Weise viele Dinge möglich, die mit einem Interpreter nur sehr schwer oder überhaupt nicht realisierbar wären, wie z.B. das Schreiben von Code, der sehr eng mit dem Betriebsystem zusammen arbeitet-oder das Schreiben eines eigenen Betriebsystems selbst! Des weiteren ist so das Erzeugen von sehr effizientem Code möglich, da sich der Compiler für die Optimierung Zeit nehmen kann, was bei einem Interpreter inakzeptabel wäre. Ferner ist das Verbreiten von Programmen, welche für einen Compiler geschrieben wurden, einfacher als welche, die für einen Interpreter geschrieben wurden-man muss in ersterem Fall nur die ausführbare Datei verbreiten, vorausgesetzt, daß das gleiche Betriebssystem verwendet wird.

Programmiersprachen, die kompiliert werden, sind unter anderem Pascal, C und C. C und C sind eher unbarmherzige Programmiersprachen und daher eher für erfahrene Programmierer gedacht; Pascal auf der anderen Seite wurde zu Ausbildungszwecken entworfen, und stellt daher eine einsteigerfreundliche Programmiersprache dar. FreeBSD beinhaltet im Basissystem keine Unterstützung für Pascal, stellt jedoch über die Ports-Sammlung den Free Pascal Compiler unter lang/fpc zur Verfügung.

Da der editier-kompilier-ausführ-debug-Kreislauf unter Verwendung mehrerer Programme eher mühsam ist haben viele Hersteller von Compilern integrierte Entwicklungsumgebungen (Integrated Development Environment; auch kurz IDE) entwickelt. FreeBSD bietet zwar im Basissystem keine IDE an, stellt jedoch über die Ports-Sammlung IDEs wie devel/kdevelop oder Emacs zur Verfügung, wobei letztere weit verbreitet ist. Die Verwendung von Emacs als IDE wird unter Emacs als Entwicklungsumgebung verwenden diskutiert.

2.4. Kompilieren mit dem cc

Dieser Abschnitt behandelt ausschließlich den GNU Compiler für C und C++, da dieser bereits im Basissystem von FreeBSD enthalten ist. Er kann mittels cc oder gcc aufgerufen werden. Die Details zur Erstellung einer Anwendung mit einem Interpreter variieren zwischen verschiedenen Interpretern mehr oder weniger stark, und werden meist ausführlich in der zugehörigen Dokumentation oder Online-Hilfe beschrieben.

Sobald Sie Ihr Meisterwerk fertig geschrieben haben besteht der nächste Schritt darin, dieses (hoffentlich!) unter FreeBSD zum Laufen zu bekommen. Dies beinhaltet üblicherweise mehrere Schritte, wobei jeder einzelne Schritt von einem separaten Programm durchgeführt wird.

  1. Aufbereiten Ihres Quelltextes durch Entfernen von Kommentaren, sowie weiteren Tricks wie das Ersetzen von Macros in C.

  2. Überprüfen der Syntax Ihres Quelltextes, um die Einhaltung der Sprachregeln sicherzustellen. Wenn Sie diese verletzt haben werden entsprechende Fehlermeldungen Ihnen dies mitteilen!

  3. Übersetzen des Quelltextes in Assemblersprache -diese ist dem eigentlichen Maschinencode schon sehr nahe, jedoch immer noch für Menschen lesbar. Angeblich.

  4. Übersetzen der Assemblersprache in Maschinencode-genau, wir sprechen hier von Bits und Bytes, Einsen und Nullen.

  5. Überprüfen, ob Sie Dinge wie Funktionen und globale Variablen in einheitlicher Weise verwendet haben. Wenn Sie z.B. eine nicht existierende Funktion aufgerufen haben, wird eine entsprechende Fehlermeldung Ihnen dies mitteilen.

  6. Wenn aus mehreren Quelltextdateien eine ausführbare Datei erstellt werden soll wird herausgefunden, wie die einzelnen Codeteile zusammengefügt werden müssen.

  7. Ausarbeiten, wie das Programm aussehen muss, damit der Lader zur Laufzeit des Systems dieses in den Speicher laden und ausführen kann.

  8. Endgültiges Schreiben der ausführbaren Datei in das Dateisystem.

Das Wort kompilieren wird häufig für die Schritte 1 bis 4 verwendet-die anderen werden mit dem Wort verlinken zusammengefasst. Manchmal wird Schritt 1 auch als Pre-Processing und die Schritte 3-4 als assemblieren bezeichnet.

Glücklicherweise werden alle diese Details vor Ihnen verborgen, da cc ein Frontend ist, welches sich um die Ausführung all dieser Programme mit den richtigen Argumenten für Sie kümmert; einfaches eingeben von

% cc foobar.c

führt zur Übersetzung von foobar.c durch alle bereits erwähnten Schritte. Wenn Sie mehr als eine Datei übersetzen wollen müssen Sie etwas wie folgt eingeben

% cc foo.c bar.c

Beachten Sie, daß die Überprüfung der Syntax genau dies tut-das reine Überprüfen der Syntax. Es findet keine Überprüfung bzgl. logischer Fehler statt, die Sie vielleicht gemacht haben, wie z.B. das Programm in eine Endlosschleife zu versetzen, oder Bubble Sort zu verwenden, wenn Sie eigentlich Binary Sort benutzen wollten.

Es gibt haufenweise Optionen für cc, die alle in der zugehörigen Manualpage beschrieben werden. Im Folgenden werden ein paar der wichtigsten Optionen mit Beispielen ihrer Anwendung gezeigt.

-o filename

Die Name der Ausgabedatei. Wenn Sie diese Option nicht verwenden erstellt cc eine Datei mit dem Namen a.out.

% cc foobar.c               executable is a.out
% cc -o foobar foobar.c     executable is foobar
-c

Dies kompiliert die Datei nur, verlinkt sie jedoch nicht. Nützlich für Spielereien, um die Syntax auf Korrektheit zu überprüfen, oder falls Sie ein Makefile verwenden.

% cc -c foobar.c

Dieser Befehl erzeugt eine Objektdatei (nicht ausführbar) mit den Namen foobar.o. Diese kann mit anderen Objektdateien zusammen zu einer ausführbaren Datei verlinkt werden.

-g

Diese Option erzeugt die Debug-Version einer ausführbaren Datei. Dabei fügt der Compiler zusätzliche Informationen darüber, welcher Funktionsaufruf zu welcher Zeile im Quelltext gehört, der ausführbaren Datei hinzu. Ein Debugger kann Ihnen mit Hilfe dieser Information den zugehörigen Quelltext anzeigen, während Sie den Programmverlauf schrittweise verfolgen, was sehr hilfreich sein kann; der Nachteil dabei ist, daß durch die zusätzlichen Informationen das Programm viel größer wird. Normalerweise verwendet man die Option -g während der Entwicklung eines Programms, und für die "Release-Version", wenn man von der Korrektheit des Programms überzeugt ist, kompiliert man das Programm dann ohne diese Option.

% cc -g foobar.c

Mit diesem Befehl wird eine Debug-Version des Programms erzeugt.

-O

Diese Option erzeugt eine optimierte Version der ausführbaren Datei. Der Compiler verwendet einige clevere Tricks, um das erzeugte Programm schneller zu machen. Sie können hinter der Option -O eine Zahl angeben, um eine höheres Level der Optimierung festzulegen. Dadurch wird jedoch häufig eine fehlerhafte Optimierung seitens des Compilers aufgedeckt. Zum Beispiel erzeugte die Version des cc, welche mit dem FreeBSD Release 2.1.0 mitgeliefert wurde, bei Verwendung der Option -O2 unter bestimmten Umständen falschen Code.

Optimierungen werden normalerweise nur beim Kompilieren von Release-Versionen aktiviert.

% cc -O -o foobar foobar.c

Durch diesen Befehl wird eine optimierte Version von foobar erzeugt.

Die folgenden drei Flags zwingen den cc dazu, Ihren Code auf die Einhaltung der internationalen Standards hin zu überprüfen, welche häufig als ANSI Standards bezeichnet werden, obwohl sie streng genommen zum ISO Standard gehören.

-Wall

Aktivieren aller Warnmeldungen, die die Autoren des cc für wichtig halten. Trotz des Namens dieser Option werden dadurch nicht sämtliche Warnungen ausgegeben, die der cc ausgeben könnte.

-ansi

Deaktivieren der meisten, jedoch nicht aller, nicht-ANSI C Eigenschaften, die der cc bietet. Trotz des Namens ist durch diese Option nicht sichergestellt, daß Ihr Code diese Standards auch vollständig einhält.

-pedantic

Deaktivieren aller Eigenschaften des cc, welche nicht konform zu ANSI C sind.

Ohne diese Flags wird Ihnen der cc die Verwendung eigener Erweiterungen des Standards erlauben. Einige dieser Erweiterungen sind zwar sehr nützlich, werden jedoch nicht von anderen Compilern unterstützt-eigentlich ist eines der Hauptziele des Standards, das Leute Code so schreiben können, daß dieser mit jedem Compiler auf beliebigen Systemen funktioniert. Dies wird häufig als portabler Code bezeichnet.

Im Allgemeinen sollten Sie versuchen, Ihren Code so portabel wie möglich zu schreiben, da Sie ansonsten eventuell das gesamte Programm noch einmal neu schreiben müssen, falls dieser in einer anderen Umgebung laufen soll-und wer weiß schon was er in ein paar Jahren verwenden wird?

% cc -Wall -ansi -pedantic -o foobar foobar.c

Durch diesen Befehl wird eine ausführbare Datei namens foobar erzeugt, nachdem foobar.c auf die Einhaltung der Standards überprüft wurde.

-l library

Mit dieser Option kann eine Bibliothek mit Funktionen angegeben werden, die während des Verlinkens verwendet wird.

Das am häufigsten auftretende Beispiel dieser Option ist die Übersetzung eines Programmes, welches einige der mathematischen Funktionen in C verwendet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Plattformen befinden sich diese Funktionen in einer separaten Bibliothek, deren Verwendung Sie dem Compiler explizit mitteilen müssen.

Angenommen eine Bibliothek heißt libirgendwas.a, dann müssen Sie dem cc als Argument -l irgendwas übergeben. Zum Beispiel heißt die Mathematik-Bibliothek libm.a, und daher müssen Sie dem cc als Argument -lm übergeben. Ein typisches "Manko" der Mathematik-Bibliothek ist, daß diese immer die letzte Bibliothek auf der Kommandozeile sein muß.

% cc -o foobar foobar.c -lm

Durch diesen Befehl werden die Funktionen aus der Mathematik-Bibliothek in foobar gelinkt.

Wenn Sie c++ -Code kompilieren wollen, müssen Sie -lg++, bzw. -lstdc++ falls Sie FreeBSD 2.2 oder neuer verwenden, zu Ihrer Kommandozeile hinzufügen, um Ihr Programm gegen die Funktionen der C Bibliothek zu linken. Alternativ können Sie anstatt cc auch {c-plus-plus-command} aufrufen, welcher dies für Sie erledigt. C kann unter FreeBSD auch als g++ aufgerufen werden.

% cc -o foobar foobar.cc -lg++     Bei FreeBSD 2.1.6 oder älter
% cc -o foobar foobar.cc -lstdc++  Bei FreeBSD 2.2 und neuer
% c++ -o foobar foobar.cc

Beide Varianten erzeugen eine ausführbare foobar aus der c++ Quelltextdatei foobar.cc. Beachten Sie bitte, daß auf UNIX® Systemen c++ Quelltextdateien üblicherweise auf .C, .cxx oder .cc enden, und nicht wie bei MS-DOS® auf .cpp (welche schon anderweitig benutzt wurde). Der gcc hat normalerweise anhand dieser Information entschieden, welcher Compiler für die Quelltextdatei zum Einsatz kommen soll; allerdings gilt diese Einschränkung jetzt nicht mehr, und Sie können Ihre c++-Dateien ungestraft auf .cpp enden lassen!

2.4.1. Häufig auftretende cc-Fragen und -Probleme

2.4.1.1. Ich versuche ein Programm zu schreiben, welches die Funktion sin() verwendet, erhalte jedoch eine Fehlermeldung. Was bedeutet diese?

Wenn Sie mathematische Funktionen wie sin() verwenden wollen, müssen Sie den cc anweisen, die Mathematik-Bibliothek wie folgt zu verlinken:

% cc -o foobar foobar.c -lm

2.4.1.2. So, ich habe jetzt dieses einfache Programm als Übung für -lm geschrieben. Alles was es macht ist, 2.1 hoch 6 zu berechnen.

Wenn der Compiler Ihren Funktionsaufruf sieht, überprüft er, ob er schon einmal einen Prototypen für diese gesehen hat. Wenn nicht nimmt er als Rückgabewert den Typ int an, was sicherlich nicht das ist, was Sie an dieser Stelle wollen.

2.4.1.3. Wie kann ich das korrigieren?

Die Prototypen der mathematischen Funktionen befinden sich in der Datei math.h. Wenn Sie diese Datei in Ihrem Quelltext includen ist der Compiler in der Lage, den Prototypen zu finden, und wird aufhören, seltsame Dinge mit Ihrer Berechnung zu machen!

#include <math.h>
#include <stdio.h>

int main() {
...

Nach erneutem Compilieren sollte das Folgende bei der Ausführung ausgegeben werden:

% ./a.out
2.1 ^ 6 = 85.766121

Wenn Sie irgendwelche mathematischen Funktionen verwenden sollten Sie immer die Datei math.h includen und nicht vergessen, Ihr Programm gegen die Mathematik-Bibliothek zu verlinken.

2.4.1.4. Ich habe eine Datei mit dem Namen foobar.c kompiliert, kann jedoch nirgends eine ausführbare Datei namens foobar finden. Wo befindet sich diese?

Denken Sie daran, daß der cc die ausführbare Datei a.out nennt, wenn Sie nicht explizit einen Namen angeben. Verwenden Sie in solch einem Fall die Option -o filename:

% cc -o foobar foobar.c

2.4.1.5. OK, ich habe eine ausführbare Datei namens foobar, ich kann sie sehen, wenn ich ls aufrufe. Gebe ich jedoch foobar in die Kommandozeile ein wird mir gesagt, daß eine Datei mit diesem Namen nicht existiert. Warum kann die Datei nicht gefunden werden?

Im Gegensatz zu MS-DOS® sucht UNIX® nicht im aktuellen Verzeichnis nach einem ausführbaren Programm, das Sie versuchen auszuführen, solange Sie dies nicht explizit mit angeben. Sie können entweder ./foobar eingeben, was soviel bedeutet wie "führe eine Datei namens foobar im aktuellen Verzeichnis aus", oder Sie können Ihre Umgebungsvariable PATH so erweitern, daß sie ähnlich wie folgt aussieht

bin:/usr/bin:/usr/local/bin:.

Der Punkt am Ende bedeutet "siehe im aktuellen Verzeichnis nach, wenn es in keinem der anderen zu finden war".

2.4.1.6. Ich habe meine ausführbare Datei test genannt, allerdings passiert nichts wenn ich diese aufrufe. Was ist hier los?

Bei den meisten UNIX®-Systeme existiert bereits ein Programm mit dem Namen test im Verzeichnis /usr/bin, und die Shell nimmt dieses, bevor sie im aktuellen Verzeichnis nachsieht. Sie können entweder den folgenden Befehl eingeben:

% ./test

oder Sie können einen geeigneteren Namen für Ihr Programm wählen!

2.4.1.7. Ich habe mein Programm kompiliert und bei dessen Aufruf sah zuerst alles gut aus. Jedoch gab es dann eine Fehlermeldung, welche irgendetwas mit core dumped lautete. Was bedeutet das?

Der Name core dump stammt noch aus sehr frühen Zeiten von UNIX®, als die Maschinen noch Kernspeicher zum Speichern von Daten verwendeten. Einfach ausgedrückt, wenn bei einem Programm unter bestimmen Bedingungen ein Fehler auftrat, hat das System den Inhalt des Kernspeichers auf der Festplatte in eine Datei namens core geschrieben, welche der Programmierer dann näher untersuchen konnte, um die Ursache des Fehlers herauszufinden.

2.4.1.8. Faszinierendes Zeugs, aber was soll ich jetzt machen?

Verwenden Sie den gdb, um das Speicherabbild zu untersuchen (siehe Debuggen).

2.4.1.9. Als mein Programm den core dump erzeugt hat, sagte es etwas von einem segmentation fault. Was ist das?

Diese Meldung heißt im Prinzip, daß Ihr Programm eine illegale Operation mit dem Speicher durchführen wollte; UNIX® wurde so entworfen, daß es das andere Programme und das Betriebssystem selbst vor wildgewordenen Programmen schützt.

Häufige Ursachen hierfür sind:

  • Der Versuch, einen NULL-Zeiger zu beschreiben, z.B.

    char *foo = NULL;
    strcpy(foo, "bang!");
  • Einen Zeiger zu verwenden, welcher noch nicht initialisiert wurde, z.B.

    char *foo;
    strcpy(foo, "bang!");

    Der Zeiger hat einen zufälligen Wert, welcher mit etwas Glück in einen Bereich des Speichers zeigt, der für Ihr Programm nicht verfügbar ist, und der Kernel bricht Ihr Programm ab, bevor es irgendwelchen Schaden anrichten kann. Wenn Sie Pech haben zeigt der Zeiger irgendwo mitten in Ihr eigenes Programm, und verändert dort ihre eigenen Datenstrukturen, was zu sehr seltsamen Fehlern Ihres Programmes führt.

  • Der Versuch, auf Daten außerhalb eines Arrays zuzugreifen, z.B.

    int bar[20];
    bar[27] = 6;
  • Der Versuch, Daten in eine Speicherbereich zu schreiben, der nur lesbar ist, z.B.

    char *foo = "My string";
    strcpy(foo, "bang!");

    UNIX®-Compiler speichern häufig feste Zeichenketten wie "My string" in nur lesbaren Speicherbereichen ab.

  • Wenn man unerlaubte Operationen mit malloc() und free() ausführt, z.B.

    char bar[80];
    free(bar);

    oder

    char *foo = malloc(27);
    free(foo);
    free(foo);

Einzelne solcher Fehler führen zwar nicht immer zu einem Fehlverhalten des Programms, stellen jedoch immer eine falsche Verwendung dar. Manche Systeme und Compiler sind toleranter als andere, weshalb Programme auf dem einen System einwandfrei laufen, auf dem anderen System jedoch abstürzen.

2.4.1.10. Wenn ich einen core dump erhalte erscheint manchmal die Meldung bus error. In meinem UNIX®-Buch steht, daß die Ursache ein Hardwareproblem sei. Der Computer scheint aber weiterhin zu funktionieren. Ist dies wahr?

Nein, glücklicherweise nicht (es sei denn Sie haben wirklich ein Hardwareproblem…​). Üblicherweise ist dies ein Weg Ihnen mitzuteilen, daß Sie auf Speicher in einer Weise zugegriffen haben, in der Sie dies nicht tun sollten.

2.4.1.11. Diese Sache mit den core dumps hört sich sehr nützlich an, wenn ich so etwas selber an beliebiger Stelle bewirken könnte. Kann ich das tun, oder muß ich warten bis ein Fehler auftritt?

Ja, nehmen sie einfach eine andere Konsole oder XTerm und führen Sie

% ps

aus, um die Prozess-ID Ihres Programms herauszufinden. Führen Sie anschließend

% kill -ABRT pid

aus, wobei pid die Prozess-ID ist, die Sie vorher ermittelt haben.

Dies ist nützlich, wenn sich Ihr Programm z.B. in einer Endlosschleife verfangen hat. Sollte Ihr Programm das Signal SIGABRT abfangen, gibt es noch andere Möglichkeiten, die denselben Effekt haben.

Alternativ können Sie einen core dump aus Ihrem Programm heraus erstellen, indem Sie die Funktion abort() aufrufen. Weitere Informationen darüber können Sie in der Manualpage abort(3) nachlesen.

Wenn Sie einen core dump von außerhalb Ihres Programms erzeugen wollen, ohne dabei den Prozess abzubrechen, können Sie das Programm gcore verwenden. Weitere Informationen dazu finden Sie in der zugehörigen Manualpage gcore(1).

2.5. Make

2.5.1. Was ist make?

Wenn Sie an einem einfachen Programm mit nur einer oder zwei Quelltextdateien arbeiten, ist die Eingabe von

% cc file1.c file2.c

zwar nicht aufwendig, wird aber mit zunehmender Anzahl der Quelltextdateien sehr lästig-und auch das Kompilieren kann eine Weile dauern.

Eine Möglichkeit dies zu umgehen besteht in der Verwendung von Objektdateien, wobei man nur die Quelltextdateien neu kompiliert, die verändert wurden. So könnten wir etwa folgendes erhalten:

% cc file1.o file2.o … file37.c …

falls wir seit dem letzten Kompiliervorgang nur die Datei file37.c verändert haben. Dadurch könnte der Kompiliervorgang um einiges beschleunigt werden, es muß jedoch immer noch alles von Hand eingegeben werden.

Oder wir könnten uns ein Shell Skript schreiben. Dieses würde jedoch alles immer wieder neu kompilieren, was bei einem großen Projekt sehr ineffizient wäre.

Was ist, wenn wir hunderte von Quelltextdateien hätten? Was ist, wenn wir in einem Team mit anderen Leuten arbeiten würden, die vergessen uns Bescheid zu sagen, falls sie eine der Quelltextdateien verändert haben, die wir ebenfalls benutzen?

Vielleicht könnten wir beide Lösungen kombinieren und etwas wie ein Shell Skript schreiben, welches eine Art magische Regel enthalten würde, die feststellt, welche Quelltextdateien neu kompiliert werden müssten. Alles was wir bräuchten wäre ein Programm, das diese Regeln verstehen könnte, da diese Aufgabe etwas zu kompliziert für eine Shell ist.

Dieses Programm heißt make. Es liest eine Datei namens makefile, welche ihm sagt, wie unterschiedliche Dateien voneinander abhängen, und berechnet, welche Dateien neu kompiliert werden müssen und welche nicht. Zum Beispiel könnte eine Regel etwas sagen wie "wenn fromboz.o älter als fromboz.c ist, bedeutet dies, daß jemand die Datei fromboz.c verändert haben muß, und diese daher neu kompiliert werden muß." Das makefile enthält außerdem Regeln die make sagen, wie die Quelltextdatei neu kompiliert werden muß, was dieses Tool noch sehr viel mächtiger macht.

Makefiles werden normalerweise im selben Verzeichnis wie die Quelltextdateien abgelegt, zu denen sie gehören, und kann makefile, Makefile oder MAKEFILE heißen. Die meisten Programmierer verwenden den Namen Makefile, da diese Schreibweise dafür sorgt, daß die Datei gut lesbar ganz oben in der Verzeichnisliste aufgeführt wird.

2.5.2. Beispielhafte Verwendung von make

Hier ist eine sehr einfache make Datei:

foo: foo.c
	cc -o foo foo.c

Sie besteht aus zwei Zeilen, einer Abhängigkeitszeile und einer Erzeugungszeile.

Die Abhängigkeitszeile hier besteht aus dem Namen des Programms (auch Ziel genannt), gefolgt von einem Doppelpunkt und einem Leerzeichen, und anschließend dem Namen der Quelltextdatei. Wenn make diese Zeile liest überprüft es die Existenz von foo; falls diese Datei existiert vergleicht es das Datum der letzten Änderung von foo mit der von foo.c. Falls foo nicht existiert, oder älter als foo.c ist, liest es die Erzeugungszeile um herauszufinden, was zu tun ist. Mit anderen Worten, dies ist die Regel die festlegt, wann foo.c neu kompiliert werden muß.

Die Erzeugungszeile beginnt mit einem tab (drücken Sie dazu die tab-Taste) gefolgt von dem Befehl, mit dem Sie foo manuell erzeugen würden. Wenn foo veraltet ist, oder nicht existiert, führt make diesen Befehl aus, um die Datei zu erzeugen. Mit anderen Worten, dies ist die Regel die make sagt, wie foo.c kompiliert werden muß.

Wenn Sie also make eingeben wird dieses sicherstellen, daß foo bzgl. Ihrer letzten Änderungen an foo.c auf dem neuesten Stand ist. Dieses Prinzip kann auf Makefiles mit hunderten von Zielen-es ist bei FreeBSD praktisch möglich, das gesamte Betriebssystem zu kompilieren, indem man nur make world im richtigen Verzeichnis eingibt!

Eine weitere nützliche Eigenschaft der makefiles ist, daß die Ziele keine Programme sein müssen. Wir könnten zum Beispiel eine make Datei haben, die wie folgt aussieht:

foo: foo.c
	cc -o foo foo.c

install:
	cp foo /home/me

Wir können make sagen welches Ziel wir erzeugt haben wollen, indem wir etwas wie folgt eingeben:

% make target

make wird dann nur dieses Ziel beachten und alle anderen ignorieren. Wenn wir zum Beispiel make foo mit dem obigen makefile eingeben, dann wird make das Ziel install ignorieren.

Wenn wir nur make eingeben wird make immer nur nach dem ersten Ziel suchen und danach mit dem Suchen aufhören. Wenn wir hier also nur make eingegeben hätten, würde es nur zu dem Ziel foo gehen, gegebenenfalls foo neu kompilieren, und danach einfach aufhören, ohne das Ziel install zu beachten.

Beachten Sie, daß das install-Ziel von nichts anderem abhängt! Dies bedeutet, daß der Befehl in der nachfolgenden Zeile immer ausgeführt wird, wenn wir dieses Ziel mittels make install aufrufen. In diesem Fall wird die Datei foo in das Heimatverzeichnis des Benutzers kopiert. Diese Vorgehensweise wird häufig bei makefiles von Anwendungen benutzt, damit die Anwendung nach erfolgreicher Kompilierung in das richtige Verzeichnis installiert werden kann.

Dieser Teil ist etwas schwierig zu erklären. Wenn Sie immer noch nicht so richtig verstanden haben, wie make funktioniert, wäre es das Beste, sie erstellen sich selber ein einfaches Programm wie "hello world" und eine make Datei wie die weiter oben angegebene, und experimentieren damit selber ein bißchen herum. Als nächstes könnten Sie mehrere Quelltextdateien verwenden, oder in Ihrer Quelltextdatei eine Header-Datei includen. Der Befehl touch ist an dieser Stelle ganz hilfreich-er verändert das Datum einer Datei, ohne das Sie diese extra editieren müssen.

2.5.3. Make und include-Dateien

C-Code beginnt häufig mit einer Liste von Dateien, die included werden sollen, zum Beispiel stdio.h. Manche dieser Dateien sind include-Dateien des Systems, andere gehören zum aktuellen Projekt, an dem Sie gerade arbeiten:

#include <stdio.h>
#include "foo.h"

int main(....

Um sicherzustellen, daß diese Datei neu kompiliert wird, wenn foo.h verändert wurde, müssen Sie diese Datei Ihrem Makefile hinzufügen:

foo: foo.c foo.h

Sobald Ihr Projekt größer wird und Sie mehr und mehr eigene include-Dateien verwalten müssen wird es nur noch sehr schwer möglich sein, die Übersicht über alle include-Dateien und Dateien, die von diesen abhängen, beizubehalten. Falls Sie eine include-Datei verändern, jedoch das erneute Kompilieren aller Dateien, die von dieser Datei abhängen, vergessen, werden die Folgen verheerend sein. Der gcc besitzt eine Option, bei der er Ihre Dateien analysiert und eine Liste aller include-Dateien und deren Abhängigkeiten erstellt: -MM.

Wenn Sie das Folgende zu Ihrem Makefile hinzufügen:

depend:
	gcc -E -MM *.c > .depend

und make depend ausführen, wird die Datei .depend mit einer Liste von Objekt-Dateien, C-Dateien und den include-Dateien auftauchen:

foo.o: foo.c foo.h

Falls Sie foo.h verändern werden beim nächsten Aufruf von make alle Dateien, die von foo.h abhängen, neu kompiliert.

Vergessen Sie nicht jedes mal make depend aufzurufen, wenn Sie eine include-Datei zu einer Ihrer Dateien hinzugefügt haben.

2.5.4. FreeBSD Makefiles

Makefiles können eher schwierig zu schreiben sein. Glücklicherweise kommen BSD-basierende Systeme wie FreeBSD mit einigen sehr mächtigen solcher Dateien als Teil des Systems daher. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist das FreeBSD Portssystem. Hier ist der grundlegende Teil eines typischen Makefiles des Portssystems:

MASTER_SITES=   ftp://freefall.cdrom.com/pub/FreeBSD/LOCAL_PORTS/
DISTFILES=      scheme-microcode+dist-7.3-freebsd.tgz

.include <bsd.port.mk>

Wenn wir jetzt in das Verzeichnis dieses Ports wechseln und make aufrufen, passiert das Folgende:

  1. Es wird überprüft, ob sich der Quelltext für diesen Port bereits auf Ihrem System befindet.

  2. Falls dies nicht der Fall ist wird eine FTP-Verbindung zu der URL in MASTER_SITES aufgebaut und der Quelltext heruntergeladen.

  3. Die Checksumme für den Quelltext wird berechnet und mit der schon bekannten und für sicher und gut empfundenen verglichen. Damit wird sichergestellt, daß der Quelltext bei der Übertragung nicht beschädigt wurde.

  4. Sämtliche Anpassungen, die nötig sind, damit der Quelltext unter FreeBSD funktioniert, werden vorgenommen-dieser Vorgang wird auch patchen genannt.

  5. Alle speziellen Konfigurationen, die am Quelltext nötig sind, werden vorgenommen. (Viele UNIX® Programmdistributionen versuchen herauszufinden, auf welcher UNIX®-Version sie kompiliert werden sollen und welche optionalen UNIX®-Features vorhanden sind-an dieser Stelle erhalten sie die Informationen im FreeBSD Ports Szenario).

  6. Der Quelltext für das Programm wird kompiliert. Im Endeffekt wechseln wir in das Verzeichnis, in das der Quelltext entpackt wurde, und rufen make auf-die eigene make-Datei des Programms besitzt die nötigen Informationen um dieses zu bauen.

  7. Wir haben jetzt eine kompilierte Version des Programmes. Wenn wir wollen können wir dieses jetzt testen; wenn wir überzeugt vom Programm sind, können wir make install eingeben. Dadurch werden das Programm sowie alle zugehörigen Dateien an die richtige Stelle kopiert; es wird auch ein Eintrag in der Paketdatenbank erzeugt, sodaß der Port sehr einfach wieder deinstalliert werden kann, falls wir unsere Meinung über dieses geändert haben.

Ich glaube jetzt werden Sie mit mir übereinstimmen, daß dies ziemlich eindrucksvoll für ein Skript mit vier Zeilen ist!

Das Geheimnis liegt in der letzten Zeile, die make anweist, in das makefile des Systems mit dem Namen bsd.port.mk zu sehen. Man kann diese Zeile zwar leicht übersehen, aber hierher kommt all das klevere Zeugs-jemand hat ein makefile geschrieben, welches make anweist, alle weiter oben beschriebenen Schritte durchzuführen (neben vielen weiteren Dingen, die ich nicht angesprochen habe, einschließlich der Behandlung sämtlicher Fehler, die auftreten könnten) und jeder kann darauf zurückgreifen, indem er eine einzige Zeile in seine eigene make-Datei einfügt!

Falls Sie einen Blick in die makefiles des Systems werfen möchten, finden Sie diese in /usr/shared/mk. Es ist aber wahrscheinlich besser, wenn Sie damit noch warten, bis Sie ein bißchen mehr Praxiserfahrung mit makefiles gesammelt haben, da die dortigen makefiles sehr kompliziert sind (und wenn Sie sich diese ansehen sollten Sie besser eine Kanne starken Kaffee griffbereit haben!)

2.5.5. Fortgeschrittene Verwendung von make

Make ist ein sehr mächtiges Werkzeug und kann noch sehr viel mehr als die gezeigten einfachen Beispiele weiter oben. Bedauerlicherweise gibt es mehrere verschiedene Versionen von make, und sie alle unterscheiden sich beträchtlich voneinander. Der beste Weg herauszufinden was sie können ist wahrscheinlich deren Dokumentation zu lesen-hoffentlich hat diese Einführung Ihnen genügend Grundkenntnisse vermitteln können, damit Sie dies tun können.

Die Version von make, die in FreeBSD enthalten ist, ist Berkeley make; es gibt eine Anleitung dazu in /usr/shared/doc/psd/12.make. Um sich diese anzusehen, müssen Sie

% zmore paper.ascii.gz

in diesem Verzeichnis ausführen.

Viele Anwendungen in den Ports verwenden GNU make, welches einen sehr guten Satz an "info"-Seiten mitbringt. Falls Sie irgendeinen dieser Ports installiert haben wurde GNU make automatisch als gmake mit installiert. Es ist auch als eigenständiger Port und Paket verfügbar.

Um sich die Info-Seiten für GNU make anzusehen müssen Sie die Datei dir in /usr/local/info um einen entsprechenden Eintrag erweitern. Dies beinhaltet das Einfügen einer Zeile wie

 * Make: (make).                 The GNU Make utility.

in die Datei. Nachdem Sie dies getan haben können Sie info eingeben und dann den Menüeintrag make auswählen (oder Sie können in Emacs die Tastenkombination C-h i verwenden).

2.6. Debuggen

2.6.1. Der Debugger

Der Debugger bei FreeBSD heißt gdb (GNU debugger). Sie können Ihn durch die Eingabe von

% gdb progname

starten, wobei viele Leute ihn vorzugsweise innerhalb von Emacs aufrufen. Sie erreichen dies durch die Eingabe von:

 M-x gdb RET progname RET

Die Verwendung eines Debuggers erlaubt Ihnen Ihr Programm unter kontrollierteren Bedingungen ausführen zu können. Typischerweise können Sie so Zeile für Zeile durch Ihr Programm gehen, die Werte von Variablen untersuchen, diese verändern, dem Debugger sagen er soll das Programm bis zu einem bestimmten Punkt ausführen und dann anhalten, und so weiter und so fort. Sie können damit sogar ein schon laufendes Programm untersuchen, oder eine Datei mit einem Kernspeicherabbild laden um herauszufinden, warum das Programm abgestürzt ist. Es ist sogar möglich damit den Kernel zu debuggen, wobei dies etwas trickreicher als bei den Benutzeranwendungen ist, welche wir in diesem Abschnitt behandeln werden.

Der gdb besitzt eine recht gute Online-Hilfe, sowie einen Satz von Info-Seiten, weshalb sich dieser Abschnitt auf ein paar grundlegende Befehle beschränken wird.

Falls Sie den textbasierten Kommandozeilen-Stil abstoßend finden gibt es ein graphisches Front-End dafür (devel/xxgdb) in der Ports-Sammlung.

Dieser Abschnitt ist als Einführung in die Verwendung des gdb gedacht und beinhaltet nicht spezielle Themen wie das Debuggen des Kernels.

2.6.2. Ein Programm im Debugger ausführen

Sie müssen das Programm mit der Option -g kompiliert haben um den gdb effektiv einsetzen zu können. Es geht auch ohne diese Option, allerdings werden Sie dann nur den Namen der Funktion sehen, in der Sie sich gerade befinden, anstatt direkt den zugehörigen Quelltext. Falls Sie eine Meldung wie die folgende sehen:

(no debugging symbols found)

wenn der gdb gestartet wird, dann wissen Sie, daß das Programm nicht mit der Option -g kompiliert wurde.

Geben Sie in der Eingabeaufforderung des gdb break main ein. Dies weist den Debugger an, dass Sie nicht daran interessiert sind, den einleitenden Schritten beim Programmstart zuzusehen und dass am Anfang Ihres Codes die Ausführung beginnen soll. Geben Sie nun run ein, um das Programm zu starten - es wird starten und beim Aufruf von main() vom Debugger angehalten werden. (Falls Sie sich jemals gewundert haben von welcher Stelle main() aufgerufen wird, dann wissen Sie es jetzt!).

Sie können nun Schritt für Schritt durch Ihr Programm gehen, indem Sie n drücken. Wenn Sie zu einem Funktionsaufruf kommen können Sie diese Funktion durch drücken von s betreten. Sobald Sie sich in einem Funktionsaufruf befinden können Sie diesen durch drücken von f wieder verlassen. Sie können auch up und down verwenden, um sich schnell den Aufrufer einer Funktion anzusehen.

Hier ist ein einfaches Beispiel, wie man mit Hilfe des gdb einen Fehler in einem Programm findet. Dies ist unser eigenes Programm (mit einem absichtlich eingebauten Fehler):

#include <stdio.h>

int bazz(int anint);

main() {
	int i;

	printf("This is my program\n");
	bazz(i);
	return 0;
}

int bazz(int anint) {
	printf("You gave me %d\n", anint);
	return anint;
}

Dieses Programm setzt i auf den Wert 5 und übergibt dies einer Funktion bazz(), welche den Wert ausgibt, den Sie von uns erhalten hat.

Wenn wir das Programm kompilieren und ausführen erhalten wir

% cc -g -o temp temp.c
% ./temp
This is my program
anint = 4231

Das ist nicht was wir erwartet hatten! Es ist Zeit, daß wir sehen was hier passiert!

% gdb temp
GDB is free software and you are welcome to distribute copies of it
 under certain conditions; type "show copying" to see the conditions.
There is absolutely no warranty for GDB; type "show warranty" for details.
GDB 4.13 (i386-unknown-freebsd), Copyright 1994 Free Software Foundation, Inc.
(gdb) break main				Skip the set-up code
Breakpoint 1 at 0x160f: file temp.c, line 9.	gdb puts breakpoint at main()
(gdb) run					Run as far as main()
Starting program: /home/james/tmp/temp		Program starts running

Breakpoint 1, main () at temp.c:9		gdb stops at main()
(gdb) n						Go to next line
This is my program				Program prints out
(gdb) s						step into bazz()
bazz (anint=4231) at temp.c:17			gdb displays stack frame
(gdb)

Halt mal! Wieso hat denn anint den Wert 4231? Haben wir dieser Variablen nicht in main() den Wert 5 zugewiesen? Gehen wir mal zurück zu main() und schauen dort nach.

(gdb) up					Move up call stack
#1  0x1625 in main () at temp.c:11		gdb displays stack frame
(gdb) p i					Show us the value of i
$1 = 4231					gdb displays 4231

Oh! Anscheinend haben wir vergessen i zu initialisieren. Wir wollten eigentlich

...
main() {
	int i;

	i = 5;
	printf("This is my program\n");
...

schreiben, haben aber die Zeile mit i=5; vergessen. Da wir i nicht initialisiert haben hatte diese Variable gerade den Wert, der in dem ihr zugewiesenen Speicherbereich stand als wir das Programm gestartet haben, welcher in diesem Fall 4231 war.

Der gdb zeigt jedes mal, wenn wir eine Funktion betreten oder verlassen, den Inhalt des Stack-Rahmens an, selbst wenn wir uns mit up und down im Aufruf-Stack umher bewegen. Dabei wird der Name der Funktion sowie der übergebenen Argumente angezeigt, was uns dabei hilft, die Übersicht zu behalten. (Der Stack ist ein Speicherbereich, in dem ein Programm Informationen über die an eine Funktion übergebenen Argumente ablegt, sowie die Rücksprungadresse eines Funktionsaufrufes).

2.6.3. Eine Kernspeicherdatei untersuchen

Eine Kernspeicherdatei ist im Prinzip eine Datei, die den vollständigen Zustand eines Prozesses enthält, als dieses abgestürzt ist. In "den guten alten Zeiten" mußten Programmierer hexadezimale Listen der Kernspeicherdatei ausdrucken und über Maschinencodehandbüchern schwitzen, aber heutzutage ist das Leben etwas einfacher geworden. Zufälligerweise wird die Kernspeicherdatei unter FreeBSD und anderen 4.4BSD-Systemen progname.core anstatt einfach nur core genannt, um deutlich zu machen, zu welchem Programm eine Kernspeicherdatei gehört.

Um eine Kernspeicherdatei zu untersuchen müssen Sie den gdb wie gewohnt starten. An Stelle von break oder run müssen Sie das Folgende eingeben

(gdb) core progname.core

Wenn Sie sich nicht in demselben Verzeichnis befinden wie die Kernspeicherdatei müssen Sie zuerst dir /path/to/core/file eingeben.

Sie sollten dann etwas wie folgt sehen:

% gdb a.out
GDB is free software and you are welcome to distribute copies of it
 under certain conditions; type "show copying" to see the conditions.
There is absolutely no warranty for GDB; type "show warranty" for details.
GDB 4.13 (i386-unknown-freebsd), Copyright 1994 Free Software Foundation, Inc.
(gdb) core a.out.core
Core was generated by `a.out'.
Program terminated with signal 11, Segmentation fault.
Cannot access memory at address 0x7020796d.
#0  0x164a in bazz (anint=0x5) at temp.c:17
(gdb)

In diesem Fall hieß das Programm a.out, weshalb die Kernspeicherdatei den Namen a.out.core trägt. Wie wir sehen können stürzte das Programm in einer Funktion namens bazz ab, als es versuchte auf einen Speicherbereich zuzugreifen, der dem Programm nicht zur Verfügung stand.

Manchmal ist es ganz nützlich zu sehen, wie eine Funktion aufgerufen wurde, da bei komplexen Programmen das eigentliche Problem schon sehr viel weiter oben auf dem Aufruf-Stack aufgetreten sein könnte. Der Befehl bt veranlaßt den gdb dazu, einen Backtrace des Aufruf-Stacks auszugeben:

(gdb) bt
#0  0x164a in bazz (anint=0x5) at temp.c:17
#1  0xefbfd888 in end ()
#2  0x162c in main () at temp.c:11
(gdb)

Die Funktion end() wird aufgerufen, wenn ein Programm abstürzt; in diesem Fall wurde die Funktion bazz() aus der main()-Funktion heraus aufgerufen.

2.6.4. Ein bereits laufendes Programm untersuchen

Eine der tollsten Features des gdb ist die Möglichkeit, damit bereits laufende Programme zu untersuchen. Dies bedeutet natürlich, daß Sie die erforderlichen Rechte dafür besitzen. Ein häufig auftretendes Problem ist das Untersuchen eines Programmes, welches sich selber forkt. Vielleicht will man den Kindprozess untersuchen, aber der Debugger erlaubt einem nur den Zugriff auf den Elternprozess.

Was Sie an solch einer Stelle machen ist, Sie starten einen weiteren gdb, ermitteln mit Hilfe von ps die Prozess-ID des Kindprozesses, und geben

(gdb) attach pid

im gdb ein, und können dann wie üblich mit der Fehlersuche fortfahren.

"Das ist zwar alles sehr schön," werden Sie jetzt vielleicht denken, "aber in der Zeit, in der ich diese Schritte durchführe, ist der Kindprozess schon längst über alle Berge". Fürchtet euch nicht, edler Leser, denn Ihr müßt wie folgt vorgehen (freundlicherweise zur Verfügung gestellt von den Info-Seite des gdb):

if ((pid = fork()) < 0)		/* _Always_ check this */
	error();
else if (pid == 0) {		/* child */
	int PauseMode = 1;

	while (PauseMode)
		sleep(10);	/* Wait until someone attaches to us */
	…
} else {			/* parent */
	…

Alles was Sie jetzt noch tun müssen ist, sich an den Kindprozess ranzuhängen, PauseMode auf 0 zu setzen und auf den sleep() Funktionsaufruf zu warten, um zurückzukehren!

2.7. Emacs als Entwicklungsumgebung verwenden

2.7.1. Emacs

Leider werden UNIX®-Systeme nicht mit einem alles-was-du-jemals-brauchst-und-vieles-mehr-megapaket an integrierten Entwicklungsumgebungen ausgestattet, die bei anderen Systemen dabei sind. Trotzdem ist es möglich, seine eigene Entwicklungsumgebung aufzusetzen. Diese wird vielleicht nicht so hübsch und integriert sein, aber dafür können Sie sie Ihren eigenen Wünschen anpassen. Und sie ist frei. Und Sie haben die Quelltexte davon.

Der Schlüssel zu all dem ist Emacs. Es gibt zwar ein paar Leute die ihn hassen, es gibt jedoch auch viele die ihn lieben. Falls Sie zu ersteren gehören befürchte ich, daß dieser Abschnitt Ihnen wenig interessantes zu bieten hat. Des weiteren benötigen Sie eine angemessene Menge an freiem Speicher, um ihn zu benutzen-ich würde 8MB für den Textmodus und 16MB unter X als absolutes Minimum empfehlen, um eine halbwegs brauchbare Performance zu erhalten.

Emacs ist im Prinzip ein extrem anpassbarer Editor- in der Tat ist er so stark veränderbar, daß er eher einem Betriebssystem als einem Editor gleicht! Viele Entwickler und Systemadministratoren erledigen praktisch ihre gesamte Arbeit aus Emacs heraus und beenden ihn nur, um sich komplett auszuloggen.

Es ist nicht einmal möglich alles hier zusammenzufassen, was man mit dem Emacs machen kann. Im Folgenden werden einige Features aufgelistet, die für einen Entwickler interessant sein könnten:

  • Sehr mächtiger Editor, der suchen-und-ersetzen mit Zeichenfolgen und regulären Ausdrücken (Pattern) sowie das direkte Anspringen von Anfang/Ende von Blockausdrücken erlaubt, etc, etc.

  • Pull-Down Menüs und eine Online-Hilfe.

  • Sprachunabhängige Syntaxhervorhebung und automatische Einrückung.

  • Vollständig konfigurierbar.

  • Sie können Programme im Emacs kompilieren und debuggen.

  • Bei Kompilationsfehlern können Sie direkt zu der entsprechenden Zeile im Quelltext springen.

  • Benutzerfreundliches Front-End für das info-Programm, um die GNU Hypertext Dokumentation inklusive der Dokumentation des Emacs selber.

  • Benutzerfreundliches Front-End für den gdb um sich beim Verfolgen der Programmanweisungen den zugehörigen Quelltext anzeigen zu lassen.

  • Sie können E-Mails und News im Usenet lesen, während ihr Programm kompiliert wird.

Und zweifelsfrei viele weitere Punkte, die ich übersehen habe.

Emacs kann unter FreeBSD über den editors/emacs Port installiert werden.

Sobald er installiert ist starten Sie ihn, und geben dann C-h t ein, um die Einführung in Emacs zu lesen-d.h. Sie sollen bei gedrückter Strg-Taste die h-Taste drücken, beide wieder loslassen und anschließend t drücken. (Alternativ können Sie mit der Maus den Eintrag Emacs Tutorial aus dem Hilfe-Menü auswählen).

Obwohl der Emacs Menüs besitzt ist das Erlernen der Tastaturkombinationen lohnenswert, da man beim Editieren sehr viel schneller Tastenkombinationen eingeben kann, als die Maus zu finden und mit dieser dann an der richtigen Stelle zu klicken. Und wenn Sie sich mit erfahrenen Emacs-Benutzern unterhalten werden Sie feststellen, daß diese häufig nebenbei Ausdrücke wie “M-x replace-s RET foo RET bar RET” verwenden, weshalb das Erlernen dieser sehr nützlich ist. Und Emacs hat auf jeden Fall weit mehr nützliche Funktionen als das diese in der Menüleiste unterzubringen wären.

Zum Glück ist es sehr einfach die jeweiligen Tastaturkombinationen herauszubekommen, da diese direkt neben den Menüeinträgen stehen. Meine Empfehlung wäre, den Menüeintrag für, sagen wir, das Öffnen einer Datei zu verwenden, bis Sie die Funktionsweise verstanden haben und sie mit dieser vertraut sind, und es dann mit C-x C-f versuchen. Wenn Sie damit zufrieden sind, gehen Sie zum nächsten Menüeintrag.

Falls Sie sich nicht daran erinnern können, was eine bestimmte Tastenkombination macht, wählen Sie Describe Key aus dem Hilfe-Menü aus und geben Sie die Tastenkombination ein-Emacs sagt Ihnen dann was diese macht. Sie können ebenfalls den Menüeintrag Command Apropos verwenden, um alle Befehle, die ein bestimmtes Wort enthalten, mit den zugehörigen Tastenkombinationen aufgelistet zu bekommen.

Übrigends bedeutet der Ausdruck weiter oben, bei gedrückter Meta-Taste x zu drücken, beide wieder loszulassen, replace-s einzugeben (Kurzversion für replace-string-ein weiteres Feature des Emacs ist, daß Sie Befehle abkürzen können), anschließend die return-Taste zu drücken, dann foo einzugeben (die Zeichenkette, die Sie ersetzen möchten), dann wieder return, dann die Leertaste zu drücken (die Zeichenkette, mit der Sie foo ersetzen möchten) und anschließend erneut return zu drücken. Emacs wird dann die gewünschte suchen-und-ersetzen-Operation ausführen.

Wenn Sie sich fragen was in aller Welt die Meta-Taste ist, das ist eine spezielle Taste die viele UNIX®-Workstations besitzen. Bedauerlicherweise haben PCs keine solche Taste, und daher ist es üblicherweise die alt-Taste (oder falls Sie Pech haben die Esc-Taste).

Oh, und um den Emacs zu verlassen müssen sie C-x C-c (das bedeutet, Sie müssen bei gedrückter Strg-Taste zuerst x und dann c drücken) eingeben. Falls Sie noch irgendwelche ungespeicherten Dateien offen haben wird Emacs Sie fragen ob Sie diese speichern wollen. (Ignorieren Sie bitte die Stelle der Dokumentation, an der gesagt wird, daß C-z der übliche Weg ist, Emacs zu verlassen-dadurch wird der Emacs in den Hintergrund geschaltet, was nur nützlich ist, wenn Sie an einem System ohne virtuelle Terminals arbeiten).

2.7.2. Emacs konfigurieren

Emacs kann viele wundervolle Dinge; manche dieser Dinge sind schon eingebaut, andere müssen erst konfiguriert werden.

Anstelle einer proprietären Macrosprache verwendet der Emacs für die Konfiguration eine speziell für Editoren angepaßte Version von Lisp, auch bekannt als Emacs Lisp. Das Arbeiten mit Emacs Lisp kann sehr hilfreich sein, wenn Sie darauf aufbauend etwas wie Common Lisp lernen möchten. Emacs Lisp hat viele Features von Common Lisp obwohl es beträchtlich kleiner ist (und daher auch einfacher zu beherrschen).

Der beste Weg um Emacs Lisp zu erlernen besteht darin, sich das Emacs Tutorial herunterzuladen.

Es ist jedoch keine Kenntnis von Lisp erforderlich, um mit der Konfiguration von Emacs zu beginnen, da ich eine beispielhafte .emacs-Datei hier eingefügt habe, die für den Anfang ausreichen sollte. Kopieren Sie diese einfach in Ihr Heimverzeichnis und starten Sie den Emacs neu, falls dieser bereits läuft; er wird die Befehle aus der Datei lesen und Ihnen (hoffentlich) eine brauchbare Grundeinstellung bieten.

2.7.3. Eine beispielhafte .emacs-Datei

Bedauerlicherweise gibt es hier viel zu viel, um es im Detail zu erklären; es gibt jedoch ein oder zwei Punkte, die besonders erwähnenswert sind.

  • Alles was mit einem ; anfängt ist ein Kommentar und wird von Emacs ignoriert.

  • In der ersten Zeile mit -- Emacs-Lisp -- sorgt dafür, daß wir die Datei .emacs in Emacs selber editieren können und uns damit alle tollen Features zum Editieren von Emacs Lisp zur Verfügung stehen. Emacs versucht dies normalerweise anhand des Dateinamens auszumachen, was vielleicht bei .emacs nicht funktionieren könnte.

  • Die Tab-Taste ist in manchen Modi an die Einrückungsfunktion gebunden, so daß beim drücken dieser Taste die aktuelle Zeile eingerückt wird. Wenn Sie ein tab-Zeichen in einen Text, welchen auch immer Sie dabei schreiben, einfügen wollen, müssen Sie bei gedrückter Strg-Taste die Tab-Taste drücken.

  • Diese Datei unterstützt Syntax Highlighting für C, C++, Perl, Lisp und Scheme, indem die Sprache anhand des Dateinamens erraten wird.

  • Emacs hat bereits eine vordefinierte Funktion mit dem Namen next-error. Diese erlaubt es einem, in einem Fenster mit der Kompilierungsausgabe mittels M-n von einem zum nächsten Kompilierungsfehler zu springen; wir definieren eine komplementäre Funktion previous-error, die es uns erlaubt, mittels M-p von einem zum vorherigen Kompilierungsfehler zu springen. Das schönste Feature von allen ist, daß mittels C-c C-c die Quelltextdatei, in der der Fehler aufgetreten ist, geöffnet und die betreffende Zeile direkt angesprungen wird.

  • Wir aktivieren die Möglichkeit von Emacs als Server zu agieren, so daß wenn Sie etwas außerhalb von Emacs machen und eine Datei editieren möchten, Sie einfach das folgende eingeben können

    % emacsclient filename

    und dann die Datei in Ihrem Emacs editieren können!

Beispiel 1. Eine einfache .emacs-Datei
;; -*-Emacs-Lisp-*-

;; This file is designed to be re-evaled; use the variable first-time
;; to avoid any problems with this.
(defvar first-time t
  "Flag signifying this is the first time that .emacs has been evaled")

;; Meta
(global-set-key "\M- " 'set-mark-command)
(global-set-key "\M-\C-h" 'backward-kill-word)
(global-set-key "\M-\C-r" 'query-replace)
(global-set-key "\M-r" 'replace-string)
(global-set-key "\M-g" 'goto-line)
(global-set-key "\M-h" 'help-command)

;; Function keys
(global-set-key [f1] 'manual-entry)
(global-set-key [f2] 'info)
(global-set-key [f3] 'repeat-complex-command)
(global-set-key [f4] 'advertised-undo)
(global-set-key [f5] 'eval-current-buffer)
(global-set-key [f6] 'buffer-menu)
(global-set-key [f7] 'other-window)
(global-set-key [f8] 'find-file)
(global-set-key [f9] 'save-buffer)
(global-set-key [f10] 'next-error)
(global-set-key [f11] 'compile)
(global-set-key [f12] 'grep)
(global-set-key [C-f1] 'compile)
(global-set-key [C-f2] 'grep)
(global-set-key [C-f3] 'next-error)
(global-set-key [C-f4] 'previous-error)
(global-set-key [C-f5] 'display-faces)
(global-set-key [C-f8] 'dired)
(global-set-key [C-f10] 'kill-compilation)

;; Keypad bindings
(global-set-key [up] "\C-p")
(global-set-key [down] "\C-n")
(global-set-key [left] "\C-b")
(global-set-key [right] "\C-f")
(global-set-key [home] "\C-a")
(global-set-key [end] "\C-e")
(global-set-key [prior] "\M-v")
(global-set-key [next] "\C-v")
(global-set-key [C-up] "\M-\C-b")
(global-set-key [C-down] "\M-\C-f")
(global-set-key [C-left] "\M-b")
(global-set-key [C-right] "\M-f")
(global-set-key [C-home] "\M-<")
(global-set-key [C-end] "\M->")
(global-set-key [C-prior] "\M-<")
(global-set-key [C-next] "\M->")

;; Mouse
(global-set-key [mouse-3] 'imenu)

;; Misc
(global-set-key [C-tab] "\C-q\t")	; Control tab quotes a tab.
(setq backup-by-copying-when-mismatch t)

;; Treat 'y' or <CR> as yes, 'n' as no.
(fset 'yes-or-no-p 'y-or-n-p)
(define-key query-replace-map [return] 'act)
(define-key query-replace-map [?\C-m] 'act)

;; Load packages
(require 'desktop)
(require 'tar-mode)

;; Pretty diff mode
(autoload 'ediff-buffers "ediff" "Intelligent Emacs interface to diff" t)
(autoload 'ediff-files "ediff" "Intelligent Emacs interface to diff" t)
(autoload 'ediff-files-remote "ediff"
  "Intelligent Emacs interface to diff")

(if first-time
    (setq auto-mode-alist
	  (append '(("\\.cpp$" . c++-mode)
		    ("\\.hpp$" . c++-mode)
		    ("\\.lsp$" . lisp-mode)
		    ("\\.scm$" . scheme-mode)
		    ("\\.pl$" . perl-mode)
		    ) auto-mode-alist)))

;; Auto font lock mode
(defvar font-lock-auto-mode-list
  (list 'c-mode 'c++-mode 'c++-c-mode 'emacs-lisp-mode 'lisp-mode 'perl-mode 'scheme-mode)
  "List of modes to always start in font-lock-mode")

(defvar font-lock-mode-keyword-alist
  '((c++-c-mode . c-font-lock-keywords)
    (perl-mode . perl-font-lock-keywords))
  "Associations between modes and keywords")

(defun font-lock-auto-mode-select ()
  "Automatically select font-lock-mode if the current major mode is in font-lock-auto-mode-list"
  (if (memq major-mode font-lock-auto-mode-list)
      (progn
	(font-lock-mode t))
    )
  )

(global-set-key [M-f1] 'font-lock-fontify-buffer)

;; New dabbrev stuff
;(require 'new-dabbrev)
(setq dabbrev-always-check-other-buffers t)
(setq dabbrev-abbrev-char-regexp "\\sw\\|\\s_")
(add-hook 'emacs-lisp-mode-hook
	  '(lambda ()
	     (set (make-local-variable 'dabbrev-case-fold-search) nil)
	     (set (make-local-variable 'dabbrev-case-replace) nil)))
(add-hook 'c-mode-hook
	  '(lambda ()
	     (set (make-local-variable 'dabbrev-case-fold-search) nil)
	     (set (make-local-variable 'dabbrev-case-replace) nil)))
(add-hook 'text-mode-hook
	  '(lambda ()
	     (set (make-local-variable 'dabbrev-case-fold-search) t)
	     (set (make-local-variable 'dabbrev-case-replace) t)))

;; C++ and C mode...
(defun my-c++-mode-hook ()
  (setq tab-width 4)
  (define-key c++-mode-map "\C-m" 'reindent-then-newline-and-indent)
  (define-key c++-mode-map "\C-ce" 'c-comment-edit)
  (setq c++-auto-hungry-initial-state 'none)
  (setq c++-delete-function 'backward-delete-char)
  (setq c++-tab-always-indent t)
  (setq c-indent-level 4)
  (setq c-continued-statement-offset 4)
  (setq c++-empty-arglist-indent 4))

(defun my-c-mode-hook ()
  (setq tab-width 4)
  (define-key c-mode-map "\C-m" 'reindent-then-newline-and-indent)
  (define-key c-mode-map "\C-ce" 'c-comment-edit)
  (setq c-auto-hungry-initial-state 'none)
  (setq c-delete-function 'backward-delete-char)
  (setq c-tab-always-indent t)
;; BSD-ish indentation style
  (setq c-indent-level 4)
  (setq c-continued-statement-offset 4)
  (setq c-brace-offset -4)
  (setq c-argdecl-indent 0)
  (setq c-label-offset -4))

;; Perl mode
(defun my-perl-mode-hook ()
  (setq tab-width 4)
  (define-key c++-mode-map "\C-m" 'reindent-then-newline-and-indent)
  (setq perl-indent-level 4)
  (setq perl-continued-statement-offset 4))

;; Scheme mode...
(defun my-scheme-mode-hook ()
  (define-key scheme-mode-map "\C-m" 'reindent-then-newline-and-indent))

;; Emacs-Lisp mode...
(defun my-lisp-mode-hook ()
  (define-key lisp-mode-map "\C-m" 'reindent-then-newline-and-indent)
  (define-key lisp-mode-map "\C-i" 'lisp-indent-line)
  (define-key lisp-mode-map "\C-j" 'eval-print-last-sexp))

;; Add all of the hooks...
(add-hook 'c++-mode-hook 'my-c++-mode-hook)
(add-hook 'c-mode-hook 'my-c-mode-hook)
(add-hook 'scheme-mode-hook 'my-scheme-mode-hook)
(add-hook 'emacs-lisp-mode-hook 'my-lisp-mode-hook)
(add-hook 'lisp-mode-hook 'my-lisp-mode-hook)
(add-hook 'perl-mode-hook 'my-perl-mode-hook)

;; Complement to next-error
(defun previous-error (n)
  "Visit previous compilation error message and corresponding source code."
  (interactive "p")
  (next-error (- n)))

;; Misc...
(transient-mark-mode 1)
(setq mark-even-if-inactive t)
(setq visible-bell nil)
(setq next-line-add-newlines nil)
(setq compile-command "make")
(setq suggest-key-bindings nil)
(put 'eval-expression 'disabled nil)
(put 'narrow-to-region 'disabled nil)
(put 'set-goal-column 'disabled nil)
(if (>= emacs-major-version 21)
	(setq show-trailing-whitespace t))

;; Elisp archive searching
(autoload 'format-lisp-code-directory "lispdir" nil t)
(autoload 'lisp-dir-apropos "lispdir" nil t)
(autoload 'lisp-dir-retrieve "lispdir" nil t)
(autoload 'lisp-dir-verify "lispdir" nil t)

;; Font lock mode
(defun my-make-face (face color &optional bold)
  "Create a face from a color and optionally make it bold"
  (make-face face)
  (copy-face 'default face)
  (set-face-foreground face color)
  (if bold (make-face-bold face))
  )

(if (eq window-system 'x)
    (progn
      (my-make-face 'blue "blue")
      (my-make-face 'red "red")
      (my-make-face 'green "dark green")
      (setq font-lock-comment-face 'blue)
      (setq font-lock-string-face 'bold)
      (setq font-lock-type-face 'bold)
      (setq font-lock-keyword-face 'bold)
      (setq font-lock-function-name-face 'red)
      (setq font-lock-doc-string-face 'green)
      (add-hook 'find-file-hooks 'font-lock-auto-mode-select)

      (setq baud-rate 1000000)
      (global-set-key "\C-cmm" 'menu-bar-mode)
      (global-set-key "\C-cms" 'scroll-bar-mode)
      (global-set-key [backspace] 'backward-delete-char)
					;      (global-set-key [delete] 'delete-char)
      (standard-display-european t)
      (load-library "iso-transl")))

;; X11 or PC using direct screen writes
(if window-system
    (progn
      ;;      (global-set-key [M-f1] 'hilit-repaint-command)
      ;;      (global-set-key [M-f2] [?\C-u M-f1])
      (setq hilit-mode-enable-list
	    '(not text-mode c-mode c++-mode emacs-lisp-mode lisp-mode
		  scheme-mode)
	    hilit-auto-highlight nil
	    hilit-auto-rehighlight 'visible
	    hilit-inhibit-hooks nil
	    hilit-inhibit-rebinding t)
      (require 'hilit19)
      (require 'paren))
  (setq baud-rate 2400)			; For slow serial connections
  )

;; TTY type terminal
(if (and (not window-system)
	 (not (equal system-type 'ms-dos)))
    (progn
      (if first-time
	  (progn
	    (keyboard-translate ?\C-h ?\C-?)
	    (keyboard-translate ?\C-? ?\C-h)))))

;; Under UNIX
(if (not (equal system-type 'ms-dos))
    (progn
      (if first-time
	  (server-start))))

;; Add any face changes here
(add-hook 'term-setup-hook 'my-term-setup-hook)
(defun my-term-setup-hook ()
  (if (eq window-system 'pc)
      (progn
;;	(set-face-background 'default "red")
	)))

;; Restore the "desktop" - do this as late as possible
(if first-time
    (progn
      (desktop-load-default)
      (desktop-read)))

;; Indicate that this file has been read at least once
(setq first-time nil)

;; No need to debug anything now

(setq debug-on-error nil)

;; All done
(message "All done, %s%s" (user-login-name) ".")

2.7.4. Erweitern des von Emacs unterstützten Sprachbereichs

Das ist jetzt alles sehr schön wenn Sie ausschließlich in einer der Sprachen programmieren wollen, um die wir uns bereits in der .emacs-Datei gekümmert haben (C, C++, Perl, Lisp und Scheme), aber was passiert wenn eine neue Sprache namens "whizbang" herauskommt, mit jeder Menge neuen tollen Features?

Als erstes muß festgestellt werden, ob whizbang mit irgendwelchen Dateien daherkommt, die Emacs etwas über die Sprache sagen. Diese enden üblicherweise auf .el, der Kurzform für "Emacs Lisp". Falls whizbang zum Beispiel ein FreeBSD Port ist, könnten wir diese Dateien mittels

% find /usr/ports/lang/whizbang -name "*.el" -print

finden und durch Kopieren in das Emacs-seitige Lisp-Verzeichnis installieren. Unter FreeBSD ist dies /usr/local/shared/emacs/site-lisp.

Wenn zum Beispiel die Ausgabe des find-Befehls wie folgt war

/usr/ports/lang/whizbang/work/misc/whizbang.el

könnten wir das folgende tun

# cp /usr/ports/lang/whizbang/work/misc/whizbang.el /usr/local/shared/emacs/site-lisp

Als nächstes müssen wir festlegen, welche Dateiendung Quelltextdateien für whizbang haben. Lassen Sie uns um der Argumente Willen annehmen, die Dateiendung sei .wiz. Wir müssen dann einen Eintrag unserer .emacs-Datei hinzufügen um sicherzustellen, daß Emacs die Informationen in whizbang.el auch verwenden kann.

Suchen Sie den auto-mode-alist Eintrag in der .emacs-Datei und fügen Sie an dieser Stelle eine Zeile wie folgt für whizbang hinzu:

...
("\\.lsp$" . lisp-mode)
("\\.wiz$" . whizbang-mode)
("\\.scm$" . scheme-mode)
...

Dies bedeutet das Emacs automatisch in den whizbang-mode wechseln wird, wenn Sie eine Datei mit der Dateiendung .wiz editieren.

Direkt darunter werden Sie den Eintrag font-lock-auto-mode-list finden. Erweitern Sie den whizbang-mode um diesen wie folgt:

;; Auto font lock mode
(defvar font-lock-auto-mode-list
  (list 'c-mode 'c++-mode 'c++-c-mode 'emacs-lisp-mode 'whizbang-mode 'lisp-mode 'perl-mode 'scheme-mode)
  "List of modes to always start in font-lock-mode")

Dies bedeutet das Emacs immer font-lock-mode (z.B. Syntax Highlighting) aktiviert, wenn Sie eine .wiz-Datei editieren.

Und das ist alles was benötigt wird. Falls es weitere Dinge gibt, die automatisch beim Öffnen einer .wiz-Datei ausgeführt werden sollen, können Sie einen whizbang-mode hook-Eintrag hinzufügen (für ein einfaches Beispiel, welches auto-indent hinzufügt, sehen Sie sich bitte my-scheme-mode-hook an).

2.8. Weiterführende Literatur

Für Informationen zum Aufsetzen einer Entwicklungsumgebung, um Fehlerbehebungen an FreeBSD selber beizusteuern sehen Sie sich bitte development(7) an.

  • Brian Harvey and Matthew Wright Simply Scheme MIT 1994. ISBN 0-262-08226-8

  • Randall Schwartz Learning Perl O’Reilly 1993 ISBN 1-56592-042-2

  • Patrick Henry Winston and Berthold Klaus Paul Horn Lisp (3rd Edition) Addison-Wesley 1989 ISBN 0-201-08319-1

  • Brian W. Kernighan and Rob Pike The Unix Programming Environment Prentice-Hall 1984 ISBN 0-13-937681-X

  • Brian W. Kernighan and Dennis M. Ritchie The C Programming Language (2nd Edition) Prentice-Hall 1988 ISBN 0-13-110362-8

  • Bjarne Stroustrup The C++ Programming Language Addison-Wesley 1991 ISBN 0-201-53992-6

  • W. Richard Stevens Advanced Programming in the Unix Environment Addison-Wesley 1992 ISBN 0-201-56317-7

  • W. Richard Stevens Unix Network Programming Prentice-Hall 1990 ISBN 0-13-949876-1


Last modified on: 11. Dezember 2021 by Sergio Carlavilla Delgado